(tg) Die Heimteams gaben an diesem Wochenende klar den Ton an: Herringen rang die roten Teufel nieder und verteidigte die Spitzenposition (4:2); Düsseldorf hatte gegen Calenberg mehr Mühe als erwartet, bewahrte aber die weiße Weste (6:3); Iserlohn gewann den deutschen Klassiker und brachte den jungen Cronenbergern damit die erste Saisonniederlage bei (6:3); Tag des offenen Tores beim 15:6 von Remscheid über Recklinghausen.
Spiel des Tages: ERG Iserlohn – RSC Cronenberg 6:3 (3:0)
Iserlohn siegt im deutschen Klassiker, fügt damit Cronenberg die erste Saisonniederlage bei und meldet sich somit eindrucksvoll im Konzert der Großen zurück. Die Westfalen begannen druckvoll und erarbeiteten sich in der 5. Minute einen Penalty, den Joan Salarich knallhart verwandelte. Und keine vier Minuten darauf zappelte die Kugel erneut im RSC-Tornetz, nachdem Sergio Pereira Maß genommen hatte. Da Iserlohn auch im Weiteren nicht nur in der Offensive, sondern auch in der Abwehr eine 1a-Leistung bot, liefen die Cronenberger dem Rückstand trotz guter Ansätze vergeblich hinterher. Auch eine Überzahl nach „Blau“ für Christopher Hegener (22.) brachte den Bergischen nichts Zählbares ein. Sekunden vor dem Pausenpfiff nutzte Kai Milewski überdies einen Konter, um auf 3:0 zu erhöhen. Der zweite Durchgang begann wie der erste: Nach nur wenigen Augenblicken bekamen die Hausherren einen Strafstoß zugesprochen, den Joan Salarich erneut souverän in die Maschen setzte – 4:0 (28.). Diesen klaren Vorsprung hielten die Iserlohner nun clever, kontrollierten auch kompakter Defensiver heraus das Spiel. Cronenberg dagegen versuchte immer wieder, den Hebel anzusetzen, konnte aber keine Lücke reißen. Vielmehr mussten die Gäste nach „Blau“ für Aaron Börkei durch einen Direkten von dessen Bruder Adrian Börkei den nächsten Treffer schlucken (45.). Dass der RSC in den Schlussminuten durch Lucas Seidler (48.), Jordi Molet (49.) und Aaron Börkei (50.) doch noch zum Erfolg kam, hatte nur noch statistischen Wert, zumal Adrian Börkei durch einen weiteren Strafstoß das halbe Dutzend für die Iserlohner vollmachte (50.).
ERG Iserlohn: P. Glowka, L. Kost; P. La Rocca, L. Silva, K. Milewski, J. Salarich, C. Hegener, Ad. Börkei, S. Pereira, T. Henke. – RSC Cronenberg: F. Hilbertz, L. Geisler; T. Köhler, M. Bernadowitz, J. Molet, O. Platz, S. Rath, L. Seidler, N. Morovic, Aa. Börkei. – Schiedsrichter: B. Ullrich / A. Feiteira.
Torfolge: 1:0 (5./Penalty) J. Salarich, 2:0 (9.) S. Pereira, 3:0 (25.) K. Milewski, 4:0 (28./Direkter) J. Salarich, 5:0 (45./Direkter) Ad. Börkei, 5:1 (48./Direkter) L. Seidler, 5:2 (49.) J. Molet, 6:2 (50./Penalty) Ad. Börkei, 6:3 (50.) Aa. Börkei. – Zeitstrafen: ERG 4 min (C. Hegener/22. – S. Pereira/45.) – RSC 6 min (N. Morovic/28. – J. Molet/31. – Aa. Börkei/45.) – Teamfouls: ERG 13 – RSC 9.
SK Germania Herringen – RESG Walsum 4:2 (3:1)
Zwei Kontrahenten auf Augenhöhe standen sich in der Glückauf-Arena gegenüber, doch es konnte nur einen Sieger geben – und der war bei diesem Duell der Gastgeber. Wobei die Walsumer den besseren Start erwischten, als sie in der neunten Minute durch Sebastian Haas in Führung gingen. Allerdings ließ einen Antwort der Herringer nicht lange auf sich warten, keine Zeigerumdrehung später hatte Liam Hages schon wieder ausgeglichen. Und nochmals zwei Minuten darauf war der Vorteil bei den Germanen: Robin Schulz hatte die Lücke zum 2:1 gefunden. Nun hatten die Hausherren Oberwasser, die Walsumer taten sich schwer, eigene Akzente zu setzen – hatten aber zumindest das nötige Glück des Tüchtigen, dass die Westfalen durch Stefan Gürtler nur auf 3:1 erhöhten (19.). So witterten die Gäste nach der Pause noch ihre Chance, die sich zusätzlich verbesserte, als Miquel Vila-Gallaguet schnell der Anschlusstreffer gelang (29.). Nun wogte die Partie hin und her, die beiden Schlussmänner Timo Tegethoff (SKG) und Tobias Wahlen (RESG) hatten alle Hände voll zu tun. Bei wehrten mehrere Strafstöße ab, mitunter half auch das Gebälk, einen weiteren Treffer zu verhindern. Doch einmal rutschte die Kugel doch noch über die Linie: Robin Schulz traf schon in der 37. Minute zum 4:2, das dann aber bis zum Schluss Bestand hatte.
SK Germania Herringen: T. Tegethoff, S. Polat; L. Hages, M. Stork, C. Rindfleisch, S. Gürtler, J. Klein, R. Schulz, L. Karschau, N. Grünewald. – RESG Walsum: T. Wahlen, Le. Brandt; C. Nusch, J. Dobbratz, X. Berruezo, S. Haas, S. Holtzer, P. Queiros, N. Rilhas, M. Vila-Gallaguet. – Schiedsrichter: T. Ullrich / T. Flössel.
Torfolge: 0:1 (9.) S. Haas, 1:1 (10.) L. Hages, 2:1 (12.) R. Schulz, 3:1 (19.) S. Gürtler, 3:2 (29.) M. Vila-Gallaguet, 4:2 (37.) R. Schulz. – Zeitstrafen: SKG 2 min (M. Stork/47.) – RESG 0 min – Teamfouls: SKG 5 – RESG 15.
TuS Düsseldorf-Nord – SC Bison Calenberg 6:3 (2:2)
Als eine unerwartet überaus harte Nuss entpuppte sich Schlusslicht Calenberg für die Düsseldorfer, die letztlich aber ihrer Favoritenrolle gerecht wurden und nun als einziges Team in der Liga noch ungeschlagen sind. Dabei hatte es gut begonnen, nach nicht einmal 100 Sekunden hatte Andreas Paczia das 1:0 erzielt. Doch die Rheinländer machten nun den Fehler, anzunehmen, dass Calenberg im Vorbeigehen bezwungen werden kann – und bekamen dafür den Spiegel vorgehalten. Denn die Niedersachsen nutzten die TuS-Nachlässigkeiten zunehmend aus und erkämpften sich somit nach Treffern von Leif Johansson (13.) und Rico van den Dungen (24.) einen verdienten 2:2-Pausenstand, nachdem zwischenzeitlich Davy van Willigen die Hausherren abermals in Vorlage gebracht hatte. Nach dem Wiederbeginn agierten die Düsseldorfer dann energischer und kamen schnell zum 3:2 durch Diogo Carrilho (30.). Den Treffer quittierte Milan Brandt mit deutlichem Missmut, wofür er gleich doppelt „Blau“ erhielt, was Daniel Kutscha per Direktem das 4:2 einbrachte (30.). Allerdings versäumten es die Gastgeber, nun den Sack zuzumachen, was sich rächte: Kaum war der SCB-Torjäger wieder auf dem Feld, donnerte er seinerseits einen Strafstoß nach Zeitstrafe gegen TuS-Keeper Jan Kutscha zum 3:4 ins Netz. Doch nun ließen sich die Rheinländer von den Bisons nicht mehr aus dem Konzept bringen und stellten nur zwei Minuten später den alten Abstand durch Tobias Paczia wieder her. Und als Jonas Pink sechs Minuten vor dem Ende das 6:3 gelang, war die Entscheidung gefallen.
TuS Düsseldorf-Nord: J. Kutscha (35. – 37. Lu. Brandt); T. Abdalla, D. Carrilho, C. Gatermann, D. Kutscha, A. Paczia, T. Paczia, J. Pink, D. van Willigen. – SC Bison Calenberg: J. van den Dungen, D. Mertens; J. Mertens, M. Brandt, R. van den Dungen, L. Johansson, R. Johansson, M. Stoffle, S. Rita, T. Tilborghs. – Schiedsrichter: D. Loewe / T. Sörensen.
Torfolge: 1:0 (2.) A. Paczia, 1:1 (13.) L. Johansson, 2:1 (23.) D. van Willigen, 2:2 (24.) R. van Dungen, 3:2 (30.) D. Carrilho, 4:2 (30./Penalty) D. Kutscha, 4:3 (35./Direkter) M. Brandt, 5:3 (37.) T. Paczia, 6:3 (44.) J. Pink. – Zeitstrafen: TuS 2 min (J. Kutscha/35.) – SCB 4 min (M. Brandt/30. & 30.) – Teamfouls: TuS 9 – SCB 6.
IGR Remscheid – RHC Recklinghausen 15:6 (7:4)
Tag des offenen Tores am Remscheider Hackenberg. „Ein schönes Rollhockey war es jedenfalls nicht“, kommentierte IGR-Coach Marcell Wienberg den Kantersieg seiner Mannen, deren Leistung allerdings noch viel Platz nach oben hat. Recklinghausen spielte auf der anderen Seite zwar munter mit, hatte letztlich aber keine Chance. Anfangs der Begegnung konnten die Zuschauer den Eindruck haben, es stünden keine Verteidiger auf dem Feld: Nach nicht einmal zehn Minuten waren bereits sieben Treffer zu verzeichnen gewesen: Yannick Peinke (3.) und Alexander Ober hatten für die Hausherren getroffen, Philipp Wagner (2) und Niklas Nohlen den RHC auf 3:4-Tuchfühlung gehalten. Dann aber zog der IGR-Trainer erst einmal die Reißleine und wusch seinen zu naiv agierenden Strumtrupplern in einer Auszeit die Köpfe und forderte mehr Disziplin in der Abwehr. In der Folge wurde also mehr nach hinten gearbeitet und über Konter der Erfolg gesucht, was Yannick Peinke (13./16.) und Lucas Friese (22.) perfekt gelang. Auf der Gegenseite hielt Philipp Wagner die Gäste zumindest noch in Reichweite (21.). Dies änderte sich nach Wiederbeginn jedoch schlagartig: Alexander Ober (26.) und Yannick Peinke (29.) doppelten umgehend, ehe nochmals Alexander Ober (2), dann Julian Peinke mit einem lupenreinen Hattrick (39./41./41.) und letztlich noch einmal Yannick Peinke (42.) den Kantersieg herausschossen. Da konnten die Recklinghäuser nicht mehr mithalten, die durch Philipp Wagner (37./Direkter) und Niklas Nohlen (48.) aber zumindest nach zweimal etwas Grund zur Freude hatten.
IGR Remscheid: J. Langenohl, M. Raab; J. Dutt, F. Selbach, J. Peinke, Y. Peinke, M. Richter, A. Ober, L. Friese, T. Cramer. – RHC Recklinghausen: V. Martins, D. Jakubiak; P Wagner, Niklas Nohlen, M. Angenendt, M. Schürmann, Nico Nohlen. – Schiedsrichter: C. Niestroy / P. Thißen.
Torfolge: 1:0 (3.) Y. Peinke, 1:1 (3.) P. Wagner, 1:2 (4.) P. Wagner, 2:2 (4.) Y. Peinke, 3:2 (6.) Y. Peinke, 4:2 (9.) A. Ober, 4:3 (9.) Niklas Nohlen, 5:3 (13.) Y. Peinke, 6:3 (16.) Y. Peinke, 6:4 (21.) P. Wagner, 7:4 (22.) L. Friese, 8:4 (26.) A. Ober, 9:4 (29.) Y. Peinke, 10:4 (35.) A. Ober, 10:5 (37./Direkter) P. Wagner, 11:5 (38.) A. Ober, 12:5 (39.) J. Peinke, 13:5 (41.) J. Peinke, 14:5 (41.) J. Peinke, 15:5 (42.) Y. Peinke, 15:6 (48.) Niklas Nohlen. – Zeitstrafen: IGR 2 min (J. Dutt/21.) – RHC 0 min – Teamfouls: IGR 11 – RHC 10.
Auch am Sonntag war das Heimrecht drei Punkte wert. Während es dabei zwischen Remscheid und Iserlohn teils hoch her ging, gab es beim Aufeinandertreffen von Walsum und Darmstadt nur Magerkost.
Spiel des Tages: IGR Remscheid – ERG Iserlohn 4:3 (1:1)
Wenn Remscheid und Iserlohn aufeinandertreffen, dann ist dies stets eine hochemotionale Angelegenheit. Und auch dieses Mal brodelte es ordentlich in der Sporthalle Hackenberg…
Das negative Ende dabei lieferten die Iserlohner mit einer roten Karte für Adrian Börkei (50.), womit alle sportlichen Anstrengungen der Westfalen zunichte waren, noch einen Punkt zu erobern. Die Chancen dazu waren das ganze Spiel über da. Zwar brachte Yannick Peinke die Hausherren in der 18. Minute in Führung, doch es hätte auch genauso gut andersherum sein können, denn beide Teams lieferten sich ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen. Wenige Augenblicke vor der Pausensirene kochte die Volksseele dann erstmals so richtig hoch, als die Remscheider binnen Sekunden ihr neuntes und zehntes Teamfoul angekreidet bekamen, was Iserlohn einen Strafstoß einbrachte, den Timon Henke zum Ausgleich verwandelte (25.). In den Kabinen beruhigten sich die Gemüter dann wieder, nach der Pause stand wieder der Sport im Vordergrund. Wobei nun die Iserlohner zunächst das nötige Quäntchen Glück auf ihrer Seite hatten als Timon Henke zum 2:1 abschloss (34.). Nun waren die Hausherren gefordert – und sie ließen Taten folgen: Nur vier Minuten nach dem Rückstand glich Yannick Peinke aus, zwei weitere Zeigerumdrehungen später schon Daniel Strieder zum 3:2 ein. Der IGR-Youngster war es dann auch, der kurz darauf in Überzahl (Christopher Hegener saß eine Zweiminutenstrafe ab) zum 4:2 abschloss (43.). Entschieden war damit aber noch lange nichts, Iserlohn drängte nun seinerseits und wurde mit dem 3:4 durch Joan Salarich auch belohnt (47.). Drei Minuten verblieben also, um noch die Verlängerung zu erreichen. Die beste Chance bot sich nach dem 15. IGR-Teamfoul, doch die Westfalen konnten den fälligen Strafstoß nicht verwerten (49.). Es folgte der Platzverweis von Adrian Börkei, womit Remscheids Erfolg gesichert war.
IGR Remscheid: J. Langenohl, M. Raab; J. Dutt, F. Selbach, J. Peinke, Y. Peinke, E. Krämer, M. Richter, A. Ober, D. Strieder. – ERG Iserlohn: P. Glowka, L. Kost; P. Kirtyan, L. Silva, K. Milewski, J. Salarich, C. Hegener, Ad. Börkei, S. Pereira, T. Henke. – Schiedsrichter: L. Niestroy / M. Wittig.
Torfolge: 1:0 (18.) Y. Peinke, 1:1 (25./Direkter) T. Henke, 1:2 (34.) T. Henke, 2:2 (38.) Y. Peinke, 3:2 (40.) D. Strieder, 4:2 (43./Überzahl) D. Strieder, 4:3 (47.) J. Salarich. – Zeitstrafen: IGR 2 min (J. Langenohl/25.) – ERG 4 min (J. Salarich/20. – C. Hegener/42.) – Rote Karte: A. Börkei (50./ERG) – Teamfouls: IGR 16 – ERG 13.
RESG Walsum – RSC Darmstadt 2:0 (2:0)
Die drei Punkte landeten auf dem Walsumer Konto, wobei es den Duisburgern am Ende egal war, dass es kein glanzvoller Sieg war. Schließlich ging es im Duell mit einem direkten Tabellennachbarn darum, den bislang verkorksten Saisonstart nicht noch mehr in den Sand zu setzen – so wie es auf der anderen Seite die Hessen nun getan haben. Die Hausherren konzentrierten sich von Beginn an auf ihre Defensivarbeit, wollten gegen die lauffreudigen Darmstädter keineswegs ins offene Messer laufen. Vielmehr drehten sie den Spieß kurzerhand um und konterten in der siebten Minute erfolgreich zum 1:0 durch Sebastian Haas. Diese Führung wurde fortan konsequent verteidigt. Die Gäste hatten somit optisch zwar etwas mehr vom Spiel, doch die RESG-Abwehr stand felsenfest, Keeper Tobias Wahlen erledigte den Rest. Sekunden vor der Pause traf schließlich Pedro Queiros mit dem 2:0 die optimistischen Hessen ins Mark. Von diesem herben Nackenschlag erholten sich die Gäste nie so richtig, zumal die Walsumer ihre Führung weiter souverän behaupteten. Und selbst die blaue Karte gegen ihren Schlussmann Tobias Wahlen (44.) brachte sie nicht mehr ins Wanken, da Ersatzmann Leon Brandt den fälligen Strafstoß pariert und auch die Unterzahlphase mühelos meisterte. Damit war Darmstadt der zahn endgültig gezogen, die letzten Minuten reine Formsache.
RESG Walsum: T. Wahlen, Le. Brandt; M. Vila-Gallaguet, C. Berg, J. Dobbratz, X. Berruezo, S. Haas, D. Quabeck, P. Queiros, N. Rilhas. – RSC Darmstadt: P. Leyer, M. Mensah; F. Bender, P. Cuntz, M. Behnke, A. Andrade, N. Koch, J. Rohmert. – Schiedsrichter: B. Ullrich / T. Ehlert.
Torfolge: 1:0 (7.) S. Haas, 2:0 (25.) P. Queiros. – Zeitstrafen: RESG 2 min (T. Wahlen/44.) – RSC 2 min (M. Behnke/10.) – Teamfouls: RESG 6 – RSC 3.