(tg) Darmstadt hatte die besten Karten, um im Endspurt noch Rang 5 zu erobern: Cronenberg hatte das Derby gegen Remscheid klar mit 2:9 verloren, es musste nur ein Sieg über Recklinghausen her. Doch die Vester sorgten mit ihrem Last-Minute-Tor zum 6:5 für große Ernüchterung, wovon letztlich auch noch Titelverteidiger Iserlohn profitierte, der dank eines 11:2-Sieges über Wuppertal an den Hessen vorbeizog. Ihrer Favoritenrolle gerecht wurden derweil Walsum (7:3 in Calenberg) und Düsseldorf mit einem 9:0 im rheinischen Derby über Krefeld.
Damit stehen die Viertelfinal-Paarungen der Play-offs nun also fest (siehe Ende des Textes), das in dieser Saison wieder nach dem Modus „Best of three“ ausgetragen wird. Das erste Spiel findet bereits am kommenden Samstag statt, wobei die schlechter platzierten Teams zunächst Heimrecht haben. Die Spiele 2 und, sofern notwendig, 2 werden dann eine Woche später bei den besser platzierten Mannschaften ausgespielt.
Spiel des Tages: RSC Darmstadt – RHC Recklinghausen 5:6 (3:2)
Platz fünf hätte es noch werden können, doch Darmstadt geht doch nur als Siebter in die Play-offs, da Recklinghausen in einer dramatischen Schlussphase aus einem 3:5 noch ein 6:5 machte. Die Hessen treffen damit im DM-Viertelfinale auf Walsum, wobei sie gegen den Rekordmeister im ersten Spiel Heimrecht genießen.
Marcel Behnke hatte den Hausherren, die aufgrund des späteren Beginns ja das Ergebnis aus Cronenberg kannten, einen Traumstart verschafft und schon in der vierten Minute ins Schwarze getroffen. Doch Recklinghausen erwies sich schnell als äußerst unangenehmer Gegner, der keineswegs den Eindruck vermitteln wollte, die Punkte kampflos abzugeben. Zumal die Vester gerade in der Offensive über hervorragende spielerische Mittel verfügen. Und so rannten die Darmstädter, die ihre Abwehrarbeit angesichts ihres Siegeswillen zu sehr vernachlässigten, regelrecht ins offene Messer: Marius Schürmann glich aus (11.), Christoph Rindfleisch sorgte für die RHC-Führung (19.). Und die hätte noch höher ausfallen könne, wenn die Gäste die zwei Strafzeiten gegen Alexandre Andrade (5.) und Marcel Behnke (13.) effektiver genutzt hätten.
Noch war es für die Hessen somit keineswegs zu spät, um ihre Nachlässigkeiten nicht korrigieren zu können. Fortan wurde die Abwehrarbeit konzentrierter gestaltet und auch im Abschluss etwas mehr Ruhe bewahrt, nachdem zuvor einige gute Aktion zu hektisch beendet worden waren. Der Erfolg kam noch vor dem Kabinengang, denn Felix Bender (24.) und Alexandre Andrade (25.) eroberten die Führungsposition zurück.
Eine „Blaue“ für Marius Schürmann (29.) gab Alexandre Andrade die Möglichkeit, den Vorsprung weiter zu vergrößern – allerdings nur für wenige Augenblicke. Dann war Christoph Rindfleisch mit dem 3:4 zur Stelle und hielt somit die RHC-Hoffnung aufrecht (31.). Auch das 5:3 durch Nils Koch (39.) ließ den Widerstand der Westfalen keineswegs erlahmen. Vielmehr klappten sie nun das Visier hoch und suchten den offenen Schlagabtausch, während Darmstadt den Vorsprung über die Zeit bringen wollte.
Dieser Versuch ging gründlich schief, denn Recklinghausen bekam gegen nun sehr verhalten agierende Hausherren immer mehr Oberwasser und kam schließlich binnen weniger Sekunden durch Niklas Nohlen zum Ausgleich (45.). Der RHC war nun im Fluss, die Gastgeber versuchten vergeblich, zu retten, was nicht mehr zu retten war, als Sekunden vor dem Abpfiff Niklas Nohlen seinen Hattrick perfekt machte.
RSC Darmstadt:P. Leyer, M. Mensah; F. Bender, P. Cuntz, P. Wagner, M. Becker, M. Hack, M. Behnke, A. Andrade, N. Koch. – RHC Recklinghausen: D. Jakubiak, L. Andrioff; P. Wagner, C. Rindfleisch, Niklas Nohlen, M. Schürmann, M. Angenendt, Niko Nohlen. – Schiedsrichter: T. Ullrich / A. Feiteira.
Torfolge: 1:0 (4.) M. Behnke, 1:1 (11.) M. Schürmann, 1:2 (19.) C. Rindfleisch, 2:2 (24.) F. Bender, 3:2 (25.) A. Andrade, 4:2 (29./Direkter) A. Andrade, 4:3 (31.) C. Rindfleisch, 5:3 (39.) N. Koch, 5:4 (45.) Niklas Nohlen, 5:5 (45.) Niklas Nohlen, 5:6 (50.) Niklas Nohlen. – Zeitstrafen: RSC 4 min (A. Andrade/5. – M. Behnke/13.) – RHC 4 min (C. Rindfleisch/21. – M. Schürmann/29.) – Teamfouls: RSC 5 – RHC 7.
RSC Cronenberg – IGR Remscheid 2:9 (1:1)
Eine Halbzeit lang konnte Cronenberg das Bergische Derby offen gestalten, doch dann sorgte der Spitzenreiter aus Remscheid recht schnell für klare Verhältnisse. Cronenberg trifft nun im Play-off-Viertelfinale auf Düsseldorf und hat dabei zunächst Heimrecht, Remscheid muss im ersten Duell nach Calenberg reisen.
Yannick Peinke drückte dem Prestige-Duell früh seinen Stempel auf, doch das schnelle 1:0 tat dem IGR-Spiel nicht gut (2.). Vielmehr wurden die Hausherren dadurch noch zusätzlich angestachelt, die Löwen kämpften sich ins Spiel zurück und wurden mit dem 1:1 durch Lucas Seidler auch belohnt (11.). Im weiteren Verlauf war es bis zur Pause dann ein offener Schlagabtausch, bei dem hüben wie drüben aber kein weiterer Treffer mehr gelang.
Der Kabinengang war dann ein regelrechter Break, insbesondere bei den Hausherren. Die fanden nach dem Wiederanpfiff nicht mehr zu ihrem Rhythmus, während Yannick Peinke sich erneut als Blitzstarter erwies und mit einem Hattrick binnen vier Minuten die Richtung vorgab (27./30./31.). Kurz darauf musste Marco Bernadowitz auf die Strafbank, Alexander Ober erhöhte per Strafstoß auf 5:1, womit der RSC-Widerstand weiter eingedämmt war. Joshua Dutts Doppelschlag (40./45.) war der endgültige Durchbruch, mehr als das 2:7 durch Sebastian Rath (47.) brachte Cronenberg nicht mehr zu Wege. Vielmehr legte Daniel Strieder noch zweimal für die Gäste nach.
RSC Cronenberg:F. Hilbertz, L. Geisler; M. Bernadowitz, O. Platz, B. Nusch, K. Hövelmann, S. Rath, K. Riedel, L. Seidler, N. Morovic. – IGR Remscheid: J. Langenohl, J. van den Dungen; J. Dutt, F. Selbach, Y. Peinke, M. Richter, A. Ober, L. Friese, D. Strieder, Y. Lukassen. – Schiedsrichter: L. Niestroy / F. Schäfer.
Torfolge: 0:1 (2.) Y. Peinke, 1:1 (11.) L. Seidler, 1:2 (27.) Y. Peinke, 1:3 (30.) Y. Peinke, 1:4 (31.) Y. Peinke, 1:5 (35./Direkter) A. Ober, 1:6 (40.) J. Dutt, 1:7 (45.) J. Dutt, 2:7 (47.) S. Rath, 2:8 (48./Direkter) D. Strieder, 2:9 (49.) D. Strieder. – Zeitstrafen: RSC 4 min (K. Hövelmann/21. – M. Bernadowitz/35.) – IGR 2 min (Y. Peinke/21.) – Teamfouls: RSC 16 – IGR 12.
SC Bison Calenberg – RESG Walsum 3:7 (2:3)
Eine halbe Stunde brauchte Walsum, um die kämpferischen Calenberger in die Schranken zu weisen, wobei dies wohl auch daran lag, weil den roten Teufeln – denen Rang 2 sicher war – etwas die Motivation fehlte. Im Play-off-Viertelfinale geht es für Walsum nun zunächst nach Darmstadt, Calenberg empfängt den Hauptrunden-Sieger Remscheid.
Ein sicher verwandelter Penalty von Milan Brandt war der erste frühe Höhepunkt (5.), der eine engagierte Startphase der Hausherren belohnte. Danach war aber auch Walsum hellwach, der Rekordmeister hatte zudem das nötige Rüstzeug, um dem Spiel per Doppeltreffer von Miquel Vila Gallaguet (11.) und Sebastian Haas (12.) schnell die Wende zu verleihen.
Als Nuno Rilhas kurz vor der Pause auf 3:1 erhöhte (21.), schien Walsums Weg frei, doch Reik Johansson (25.) und – unmittelbar nach dem Seitenwechsel – Joeri Mertens (26.) machten den Rheinländern noch einmal einen Strich durch die Rechnung. So kämpferisch sich die Bisons aber auch gaben, konzentrierten sich die Gäste, waren sie nicht zu stoppen. Und so schossen Miquel Vila Gallaguet (31.) und Sebastian Haas (32.) die RESG abermals in Vorlage. Erneut Miquel Vila Gallaguet (43.) und nochmals Nuno Rilhas (45.) machten schließlich frühzeitig den Sack zu.
SC Bison Calenberg:T. Richter, D. Mertens; S. Leitmann, J. Mertens, R. Johansson, R. van den Dungen, H. Philipp, M. Brandt, M. Stoffle. – RESG Walsum: T. Wahlen, C. Mette; M. Vila Gallaguet, C. Berg, C. Nusch, J. Dobbratz, P. Ramos, S. Haas, F. Schmidt, N. Rilhas. – Schiedsrichter: T. Flössel / C. Niestroy.
Torfolge: 1:0 (5./Penalty) M. Brandt, 1:1 (11.) M. Vila Gallaguet, 1:2 (12.) S. Haas, 1:3 (21.) N. Rilhas, 2:3 (25.) R. Johansson, 3:3 (26.) J. Mertens, 3:4 (31.) M. Vila Gallaguet, 3:5 (32.) S. Haas, 3:6 (43.) M. Vila Gallaguet, 3:7 (45.) N. Rilhas. – Zeitstrafen: SCB 0 min – RESG 0 min – Teamfouls: SCB 7 – RESG 5.
TuS Düsseldorf-Nord – HSV Krefeld 9:0 (5:0)
Düsseldorf nutzte seine Chance im Derby gegen überforderte Gäste aus Krefeld, um sich mit einem hohen Sieg auf die anstehenden Aufgaben in den Play-offs zu rüsten, in denen der TuS im 1. Spiel des Viertelfinals in Cronenberg antreten muss.
Anfangs wehrte sich Krefeld noch nach Kräften, musste aber bald eingestehen, dass die Hausherren die besseren Karten hatten. Das 1:0 von Tobias Paczia (10.) allerding steckten die Gäste noch gut weg, erst als Davy van Willigen Mitte des Durchgangs erhöhte (17.) und wenig später Stan Holtzer auf die Strafbank musste (19.), brachen alle Dämme: Diogo Carrilho verwandelte den Direkten und legte umgehend noch ein Tor nach (20.), Charlie Gatermann sorgte für den 5:0-Pausenstand (22.).
Im zweiten Abschnitt litt die Partie dann unter nun herrschenden klaren Verhältnissen. Düsseldorf war zwar redlich bemüht, das Tempo hoch zu halten, was angesichts der nun sehr destruktiven HSV-Einstellung nicht leicht war. Immerhin bestimmten die Unterrather aber klar das Geschehen und schraubten ihre Toraubeute durch Davy van Willigen (38./43.), Diogo Carrilho (42.) und Tarek Abdalla (47.) schließlich doch noch in die Höhe.
TuS Düsseldorf-Nord:J. Kutscha, Lu. Brandt; D. Carrilho, D. van Willigen, A. Paczia, T. Paczia, C. Gatermann, T. Abdalla, A. Beckmann. – HSV Krefeld: N. Kluschewski, R. Surrey; C. Siempelkamp, S. Freyer, M. Hackel, S. Micus, S. Holtzer, D. Quabeck, D. Hausch, S. Emmrich. – Schiedsrichter: T. Sörensen / S. Häger.
Torfolge: 1:0 (10.) T. Paczia, 2:0 (17.) D. van Willigen, 3:0 (19/Direkter.) D. Carrilho, 4:0 (20.) D. Carrilho, 5:0 (22.) C. Gatermann, 6:0 (38.) D. van Willigen, 7:0 (42.) D. Carrilho, 8:0 (43.) D. van Willigen, 9:0 (47.) T. Abdalla. – Zeitstrafen: TuS 0 min – HSV 2 min (S. Holtzer/19.) – Teamfouls: TuS 11 – HSV 16.
ERG Iserlohn – SC Moskitos Wuppertal 11:2 (6:0)
Titelverteidiger Iserlohn tat gegen das Schlusslicht aus Wuppertal seine Pflicht und wurde dafür mit dem Sprung auf Rang 6 belohnt, denn der brachte für das anstehende Play-off-Viertelfinale das lukrative Westfalen-Derby gegen Herringen.
Nils Hilbertz eröffnete den Torreigen schon in der ersten Minute, doch dieses Tempo wollten die Hausherren nicht aufrecht halten. Vielmehr legten sie sich mit großer Geduld die vielbeinige Moskitos-Abwehr zurecht, um dann umso kompromissloser zuzuschlagen. Kai Milewski schob zum 2:0 ein (12.) und nutze wenig später eine Überzahl, um abermals zu erhöhen. Das halbe Dutzend machten die Westfalen schließlich voll, als Wuppertal kurz vor der Pause die Luft ausging, wovon Sebastian Glowka (22./25.) und Nils Hilbertz (22.) profitierten.
Timon Henke eröffnet mit dem 7:0 den zweiten Durchgang (30.). Dann war es wieder eine Zeitstrafe gegen die Gäste, die Iserlohn einen numerischen Vorteil brachte, den Philipp Kirtyan nutzte (35.). Per Penalty erhöht Sebastian Glowka noch in derselben Minute auf 9:0, dann waren die Wuppertaler auch einmal an der Reihe – Marcel Mirscheid gelang der Erste Ehrentreffer (38.), Jan Henckels der zweite (43.). Dazwischen hatte es Sebastian Glowka bereist zweistellig gemacht (39.), den Schlusspunkt setzte dann Timon Henke fünf Minuten vor dem Ende.
ERG Iserlohn:L. Kost, T. Weber; P. Kirtyan, N. Hilbertz, K. Milewski, S. Glowka, C. Hegener, A. Börkei, T. Henke. – SC Moskitos Wuppertal: R. Prange, A. Obermeier; D. Meuer, R. Hauck, G. Dincer, M. Mirscheid, N. Obermeier, J. Henckels, N. Brikmann. – Schiedsrichter: T. Ehlert / M. Wittig.
Torfolge: 1:0 (1.) N. Hilbertz, 2:0 (12.) K. Milewski, 3:0 (18./Überzahl) K. Milewski, 4:0 (22.) N. Hilbertz, 5:0 (22.) S. Glowka, 6:0 (25.) S. Glowka, 7:0 (30.) T. Henke, 8:0 (35./Überzahl) P. Kirtyan, 9:0 (35./Penalty) S. Glowka, 9:1 (38.) M. Mirscheid, 10:1 (39.) S. Glowka, 10:2 (43.) J. Henckels, 11:2 (45.) T. Henke. – Zeitstrafen: ERG 0 min – SCM 4 min (R. Hauck/16. & 34.) – Teamfouls: ERG 7 – SCM 5.