Bundesliga Damen, 22. Spieltag
(tg) Iserlohn hat die Hauptrunde einmal mehr ohne den kleinsten Fleck auf der weißen Weste beendet und binnen 40 Stunden drei klare Siege über Remscheid (11:0), Wuppertal (10:1) und Gera (9:3) verbucht. „Vize“ Calenberg sicherte sich durch ein 9:3 in Düsseldorf den zweiten Platz, kann aber von Wuppertal durchaus noch abgefangen werden. Beide stehen aber ebenso sicher im DM-Halbfinale wie Remscheid durch den 6:1-Derbysieg in Cronenberg. Endlich einmal wieder Jubeln durfte derweil Darmstadt, auch wenn sich Recklinghausen beim 9:6 lange Zeit erbittert gegen die Niederlage wehrte.
RSC Cronenberg – IGR Remscheid 1:6 (0:2)
Klare Verhältnisse gab es in Cronenberg beim ersten Damen-Derby mit Remscheid: Zwar mühten sich die Dörper Cats nach Kräften, hatten gegen IGR-Torfrau Carolin Reinert aber kein probates Mittel zur Hand. So war es anfangs zwar recht ausgeglichen, doch mehr Torgefahr ging von den Gästen aus, die folglich durch Annika Zech (10.) und Lea Steinmetz (16.) eine 2:0-Pausenführung verbuchten.
Nachdem Annika Zech unmittelbar nach Neustart weiter erhöht hatte, war erkennbar, dass die Anstrengungen der Dörper Cats nicht reichen würden, um zu punkten. Der Wille war zwar stets da, doch zu viele Fehler luden Remscheid zu kontern ein, die Friederike Kaub (37.), Annika Zech (39.) und Lea Steinmetz (42.) schließlich auch in Tore ummünzten. Lea Siedler gelang immerhin noch der RSC-Ehrentreffer (44.).
RSC Cronenberg: L. Spiecker, A. de Beauregards; M. Tacke, A. Kaub, J. Spiecker, La. Seidler, D. Ducherow, Le. Seidler, L. Dicke, N. Fichtner. – IGR Remscheid: C. Reinert, L. Hochstein; F. Kaub, J. Krause, C. Söhngen, K. Steinmetz, L. Steinmetz, A. Zech. – Schiedsrichter: L. Niestroy.
Torfolge: 0:1 (10.) A. Zech, 0:2 (16.) L. Steinmetz, 0:3 (26.) A Zech, 0:4 (37.) F. Kaub, 0:5 (39./Überzahl) A. Zech, 0:6 (42.) L. Steinmetz, 1:6 (44.) Le. Seidler. – Zeitstrafen: RSC 4 min (La. Seidler/6. – D. Ducherow/38.) – IGR 0 min – Teamfouls: RSC 9 – IGR 7.
ERG Iserlohn – IGR Remscheid 11:0 (2:0)
Schon im ersten Duell erwies sich Remscheid als harte Nuss – und diesen Eindruck unterstrichen die Bergischen nun auch in Iserlohn, wo sie immerhin eine Halbzeit lang Paroli boten. Laura La Rocca hatte zwar rasch zur ERG-Führung getroffen (3.), doch im weiteren Verlauf wehrten sich die Gästespielerinnen erfolgreich gegen die Iserlohner Attacken. Vor allem an IGR-Torfrau Carolin Reinert verzweifelte der Spitzenreiter, der deutlich aufatmete, als Svenja Runge endlich das 2:0 gelang (18.).
So richtig platzte der Knoten aber erst nach dem Seitenwechsel: Franziska Neubert (31.) und Maren Wichardt (33.) gelang ein Doppelschlag und in der weiteren Folge wechselten sich die beiden munter ab und schraubten den Zwischenstand mit Unterstützung von Katharina Neubert (44.) in zweistellige Höhe. Den Schlusspunkt setzte schließlich Svenja Runge wenige Augenblicke vor dem Abpfiff.
ERG Iserlohn: J. Ehlert; S. Pothöfer, M. Wichardt, F. Neubert, K. Neubert, L. La Rocca, S. Runge, J. Oligschläger. – IGR Remscheid: C. Reinert, L. Hochstein; F. Kaub, J. Krause, C. Söhngen, K. Steinmetz, L. Steinmetz, A. Zech. – Schiedsrichter: A. Richter.
Torfolge: 1:0 (3.) L. La Rocca, 2:0 (18.) S. Runge, 3:0 (31.) F. Neubert, 4:0 (33.) M. Wichardt, 5:0 (39.) M. Wichardt, 6:0 (43.) M. Wichardt, 7:0 (44.) F. Neubert, 8:0 (44.) K. Neubert, 9:0 45.) M. Wichardt, 10:0 (46.) F. Neubert, 11:0 (50.) S. Runge . – Zeitstrafen: ERG 0 min – IGR 0 min – Teamfouls: ERG 2 – IGR 1.
ERG Iserlohn – SC Moskitos Wuppertal 10:1 (8:0)
Auch das zweite Duell mit einem Gast aus dem Bergischen entschied Iserlohn klar für sich. Kurz und schmerzlos machte es der Titelverteidiger gegen Wuppertal, schon nach zehn Minuten hieß es nach Treffern von Laura La Rocca (1.), Svenja Runge (2.), Maren Wichardt (4./8.) und Franziska Neubert (9.) 5:0. Damit war im Grunde alles entschieden. Zumal die Moskitos wie gelähmt wirkten, während die Westfälinnen – einmal im Fluss – durch Maren Wichardt (14.), Laura La Rocca (24.) und Svenja Runge (24.) munter nachlegten.
Die Pause bremste den ERG-Torhunger jedoch aus, im zweiten Abschnitt gab es bis auf das SCM-Ehrentor durch Naomi Lückenhaus (32.) lange Zeit nur wenige Höhepunkte zu sehen. Erst in den letzten Minuten sorgten Svenja Runge (45.) und Laura La Rocca (48.) für einen zweistelligen Ausgang.
ERG Iserlohn: J. Ehlert; M. Wichardt, F. Neubert, K. Neubert, L. La Rocca, S. Runge, J. Oligschläger. – SC Moskitos Wuppertal: A. Behrens; J. Stöckmann, K. Hauck, Y. Kahmann, T. Lückenhaus, N. Lückenhaus, M. Johannsen, K. Hainbuch. – Schiedsrichter: M. Wittig.
Torfolge: 1:0 (1.) L. La Rocca, 2:0 (2.) S. Runge, 3:0 (4.) M. Wichardt, 4:0 (8.) M. Wichardt, 5:0 (9.) F. Neubert, 6:0 (14.) M. Wichardt, 7:0 (24.) L. La Rocca, 8:0 (24.) S. Runge, 8:1 (32.) N. Lückenhaus, 9:1 (45.) S. Runge, 10:1 (48.) L. La Rocca. – Zeitstrafen: ERG 0 min – SCM 0 min – Teamfouls: ERG 2 – SCM 4.
TuS Düsseldorf-Nord – SC Bison Calenberg 3:9 (2:4)
Calenberg wahrte seinen zweiten Platz in der Tabelle mit dem Erfolg über den Altmeister, musste dabei aber einen anfänglichen Rückstand umbiegen. Für den hatten Jenny Delgado (2.) und Celina Baltes (8.) gesorgt, doch die Düsseldorferinnen zogen darauf keinen weiteren Profit. Dies lag auch daran, dass wenig später Marie Theiler auf die Strafbank musste und Britt Johansson den fälligen Strafstoß zum 1:2 verwertete (11.). Nur Sekunden darauf war auch der restliche TuS-Vorsprung aufgebraucht, Emma Schulze hatte eingeschoben.
Nun waren die Calenbergerinnen im Spiel und gaben ordentlich Gas. Die Rheinländerinnen versuchten vergeblich, mitzuhalten und mussten in der Schlussphase des ersten Durchgangs schließlich ein weiteres Doppelpack durch Kim Henckels (19.) und Lisa Dobbratz (22.) hinnehmen. Als die beiden Bison-Spielerinnen die zweite Hälfte mit einer erneuten Doublette eröffneten (31./33.), war der Weg für die Niedersächsinnen endgültig frei. Kim Henckels (40./44.) und Klara Nowotka (40.) erhöhten weite, ehe Jenny Delgado noch etwas Ergebniskosmetik gelang (48.).
TuS Düsseldorf-Nord: M. Rybarczyk, M. van der Fels; M. Theiler, C. Baltes, J. Brusdeilins, L. Hansel, J. Delgado, M. Rittler, F. Dlouhy. – SC Bison Calenberg: C. Mayer; B. Johansson, A. Hasenheit, E. Schulze, K. Henckels, K. Nowotka, M. Paul, L. Dobbratz. – Schiedsrichter: S. Häger.
Torfolge: 1:0 (2.) J. Delgado, 2:0 (8.) C. Baltes, 2:1 (11./Direkter) B. Johansson, 2:2 (12.) E. Schulze, 2:3 (19.) K. Henckels, 2:4 (22.) L. Dobbratz, 2:5 (31.) L. Dobbratz, 2:6 (33.) K. Henckels, 2:7 (40.) K. Nowotka, 2:8 (40.) K. Henckels, 2:9 (44.) K. Henckels, 3:9 (48./Direkter) J. Delgado. – Zeitstrafen: TuS 2 min (M. Theiler/11.) – SCB 0 min – Teamfouls: TuS 10 – SCB 11.
RSC Darmstadt – RHC Recklinghausen 9:6 (6:5)
Drei Monate mussten die Darmstädterinnen warten, um mit dem Sieg über Recklinghausen endlich wieder ein Erfolgserlebnis feiern zu können. Das Resultat deutet jedoch an, dass dies kein Selbstläufer für die Hessinnen war. Die starteten zwar schwungvoll und führten nach nicht einmal 100 Sekunden durch Lotte Koch schon mit 1:0. Und auch das zweite Tor, wiederum durch Lotte Koch, ließ nicht wirklich lange auf sich warten (9.), doch dann schalteten die Gastgeberinnen zu sehr zurück.
Recklinghausen nutzte die sich bietenden Räume fortan und markierte durch Leonie Mackowiak schließlich den Anschluss (11.). Es folgte zwar umgehend das 3:1 durch Hannah Huth (12.), doch die Vesterinnen waren nun im Spiel und drehten durch ein Dreierpack von Annika Nohlen (14.) und Marie Schürmann (2x 16.) den Spieß kurzerhand um.
Nun war es ein offener Schlagabtausch – und Darmstadt stand den Gästen in nichts nach: Auch Eva Kroschewski (18.), Maike Richter (21.) und Lotte Koch benötigten für ihre drei Treffer weniger als drei Minuten: Der RSC lag wieder vorne. Das letzte Wort im ersten Durchgang aber hatten Recklinghausen mit dem 5:6 durch Leonie Mackowiak. Die zweite Hälfte versprach somit weiterhin Spannung…
Dass dies letztlich aber nicht so war, lag an der Neuausrichtung der Gastgeberinnen, die im weiteren Verlauf ihre Abwehrarbeit in den Vordergrund stellten, um dann blitzschnell zu kontern. Dies war die richtige Taktik, sodass Lotte Koch (33./44.) und Maike Richter (39.) die Führung ausbauten, während auf der Gegenseite nur noch Marie Schürmann erfolgreich zum Abschluss kam (44.).
RSC Darmstadt: J. Wortmann, L. Brum de Freitas; M. Richter, E. Kroschewski, L. Heger, N. Uhl, H. Huth, J. Sieger, L. Koch. – RHC Recklinghausen: J. Wozniak; M. Schürmann, A. Nohlen, L. Mackowiak, M. Brandt, I. Schneider, N. Gregorowius. – Schiedsrichter: A. Feiteira.
Torfolge: 1:0 (2.) L. Koch, 2:0 (9.) L. Koch, 2:1 (11.) L. Mackowiak, 3:1 (12.) H. Huth, 3:2 (14.) A. Nohlen, 3:3 (16.) M. Schürmann, 3:4 (16.) M. Schürmann, 4:4 (18.) E. Kroschewski, 5:4 (21.) L. Koch, 6:4 (21.) M. Richter, 6:5 (24.) L. Mackowiak, 7:5 (33.) L. Koch, 8:5 (39.) M. Richter, 9:5 (44./Überzahl) L. Koch, 9:6 (44.) M. Schürmann. – Zeitstrafen: RSC 0 min – RHC 2 min (N. Gregorowius/42.) – Teamfouls: RSC 0 – RHC 6.
RSC Gera – ERG Iserlohn 3:9 (0:4)
16 Spiele, 16 Siege – Iserlohn ist einmal mehr mit blütenweißer Weste durch die Hauptrunde gekommen, ließ sich auch beim letzten Auftritt in Gera nicht aus der Spur bringen. Dabei war der Auftakt einmal mehr eine Machtdemonstration der Westfälinnen, die nur mit absolutem Minimalaufgebot – Torfrau plus vier Feldspielerinnen – nach Thüringen gefahren waren. Und eben diese vier standen nach nicht einmal acht Minuten schon alle auf der Torschützenliste! Katharina Neubert hatte den Auftakt gemacht (2.), dann traf Maren Wichardt (4.), eine Minute später jubelte Svenja Runge (5.), ehe Franziska Neubert an der Reihe war (7.).
Danach demonstrierten die Iserlohnerinnen, wie sich ein solcher Vorsprung auf Sparflamme verwalten lässt: Gera hatte nun zwar ein optisches Übergewicht, doch gefährlich nahe kamen die Gastgeberinnen dem gegnerischen Tor nur überaus selten. In der Pause tankte der Titelverteidiger frische Kräfte, um dann erneut ein Offensivfeuerwerk abzufeuern, in dessen Folge Maren Wichardt (30./33.) und Katharina Neubert (30.) auf 7:0 erhöhten.
Gegen Ende der Partie ging den Iserlohnerinnen dann aber doch die Kraft aus, in der Defensive kamen sie auch mal einen Schritt zu spät, sodass Jessica Sudin (37./47.) und Sabrina Adam (44.) für Gera ins Schwarze trafen. Unterbrochen allerdings von einem letzten ERG-Kraftakt, der Franziska Neubert (38.) und Maren Wichardt (41.) aber immerhin zweimal zum Torerfolg brachte.
RSC Gera: C. Sommermeyer; S. Adam, J. Sudin, A. Müller, N. Sudin, A. Behrendt, M. Lewandowski. – ERG Iserlohn: J. Ehlert; M. Wichardt, F. Neubert, K. Neubert, S. Runge. – Schiedsrichter: S. Hauff.
Torfolge: 0:1 (2.) K. Neubert, 0:2 (4.) M. Wichardt, 0:3 (5.) S. Runge, 0:4 (7.) F. Neubert, 0:5 (30.) M. Wichardt, 0:6 (30.) K. Neubert, 0:7 (33.) M. Wichardt, 1:7 (37.) J. Sudin, 1:8 (38.) F. Neubert, 1:9 (41.) M. Wichardt, 2:9 (44.) S. Adam, 3:9 (47.) J. Sudin. – Zeitstrafen: RSC 2 min (J. Sudin/15.) – ERG 0 min – Teamfouls: RSC 8 – ERG 2.