Bundesliga, 13. Spieltag
IGR Remscheid – RESG Walsum 5:6 nV (4:2, 5:5)
Eigentlich hatte die IGR Remscheid alle Mittel, um an diesem Samstag deutlich gegen die RESG Walsum zu gewinnen. Aber sowohl eine Drei-Tore-Führung als auch insgesamt fünf (!) vergebene Standards reichten nicht für zwei oder drei Punkte. Dabei ging das Drama buchstäblich bis zur letzten Sekunde.
Die Walsumer ihrerseits starteten wie die Feuerwehr, nach 40 Sekunden hatten sie bereits drei Abschlüsse auf den Kasten von Langenohl-Vertreter Moritz Kreidewolf gebracht. Nach vier Minuten wurde das erste Mal gejubelt, allerdings auf Seiten der Bergischen. Max Richter schaltete bei einem Abpraller am schnellsten und drückte die Kugel über die Linie. Die RESG war im Stile eines Tabellenführers nicht um eine Antwort verlegen. César Torres de Carvalho zog das Tempo über die linke Seite an und verlud Moritz Kreidewolf in die lange Ecke – 1:1 nach fünf Minuten. Es entwickelte sich nun ein offenes Spiel, auf beiden Seiten gab es gute Chancen. So fiel die erneute IGR-Führung nicht unverdient, aber ein wenig glücklich, als ein Schlenzer von Daniel Strieder abgefälscht im Netz einschlug (10.). Wieder kam die Antwort unverzüglich, als Marc Coll eine Konter mit einem platzierten Schuss abschloss (11.). In der 18. Minute brach Daniel Strieder dann in der Offensive durch und konnte von Miquel Vila Gallaguet nur durch Halten gestoppt werden, was eine Zeitstrafe für diesen nach sich zog. Den fälligen Direkte konnte Alex Ober allerdings nicht am gut aufgelegten Tobias Wahlen vorbeibringen und auch in der anschließenden Überzahl wollte der Ball nicht über die Linie. Dass die Remscheider doch noch mit einer Führung in die Halbzeit gingen, lag einerseits am zweiten Treffer von Max Richter, der nach einem Schuss wieder den Abstauber aus der Drehung nutzen konnte und andererseits an Kapitän Yannick Peinke, der eine starke Einzelaktion erfolgreich abschloss. Kurz vor der Halbzeit hätte Alex Ober noch weiter erhöhen können, scheiterte aber mit seinem zweiten Direkten nach dem zehntem RESG-Teamfoul an Tobi Wahlens Schlägerhand.
Nach dem Seitenwechsel gelang Alex Ober dann doch noch sein Treffer. Mit einer starken Drehung setzte er sich durch und schlenzte den Ball aus kurzer Distanz ins Tor. Die Entscheidung? Mitnichten! Die Duisburger erhöhten ihre Bemühungen und zwangen Moritz Kreidewolf immer wieder zu schnellen Reaktionen. In der 36. Minute war aber auch er machtlos, als Torres de Carvalho nach einem Ballverlust im IGR-Spielaufbau die Direktabnahme mithilfe der Latte im Tor unterbrachte. Nur eine Minute später war auch das heimische Teamfoulkonto auf 10 aufgefüllt und Marc Coll setzte den Ball mit einer starken Finte in die kurze Ecke – das Spiel war wieder offen. Bis zur 44. Minute hatte die nun knappe blau-weiße Führung Bestand, als Walsum ihre Konterstärke ausspielten und durch Xavier Berruezo ausglichen. Bis zur Verlängerung hatte die IGR noch zwei Großchancen zur Entscheidung. Doch in der 45. Minute gab es nach einer Regelwidrigkeit gegen Daniel Strieder einen Penalty, Alex Ober traf aber nur den Außenpfosten. Eine weitere Zeigerumdrehung später musste Berruezo nach einem Bandencheck auf die Strafbank, Daniel Strieder trat an und schoss neben das Tor. Auch in der anschließenden Unterzahl hexte Tobi Wahlen jeden IGR-Versuch weg.
In der Verlängerung konnte sich zunächst kein Team entscheidend durchsetzen, bis Marc Coll nach einer Körpertäuschung den berühmten Meter zu viel Platz hatte und seinen Distanzschuss präzise ins Eck setzen konnte. Die erste Gästeführung an diesem Nachmittag in der 57. Minute. Doch auch die roten Teufel ließen die Entscheidung liegen. 17 Sekunden vor dem Abpfiff parierte Maoritz Kreidewolf den Zieher von Miguel Vila Gallaguet. In der Restzeit leistete sich die RESG tatsächlich selbst noch ein Teamfoul, 1,4 Sekunden zeigte die Uhr noch. Wieder das Duell Ober gegen Wahlen, doch weder den Schuss noch den Abpraller konnte der IGR-Stürmer verwerten und so blieb der knappe Gästeerfolg bestehen.
Mit dem Sieg setzt sich die RESG etwas ab, hat ein Spiel und 4 Punkte Vorsprung vor Herringen, die in Cronenberg verloren. Remscheid könnte mit diesem einen Punkt fast die Playoffteilnahme eintüten, wenngleich sie rechnerisch noch nicht durch sind.
Das Spiel zum Nachschauen auf YouTube.
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Eine Zusammenfassung von rs1.tv hier.